„Wenn die Leute hier reinkommen, verlieben sie sich“

Als junger Künstler hat Eko Fresh selbst in WGs gewohnt. Heute ist er Schirmherr der „größten WG Deutschlands“, wie er das Wohnheim einmal im Fernsehen nannte. Im Interview erzählt er, wie er die Kölner Band „Brings“ vom Haus begeistern konnte.  

Eko, was war damals dein erster Eindruck, als dir Malic von der Idee erzählt hat, ein altes Wohnheim, in dem früher katholische Studenten gewohnt haben, zu renovieren?

Ich bin ganz ehrlich – er musste mich erstmal davon überzeugen. Ich konnte mir das schwer vorstellen, denn es war davor eine Art Kloster. Als ich es dann selbst gesehen habe, habe ich mir eine Vorstellung davon machen können. Und das fand ich eine mega Idee. Das ist einfach typisch Malic. Der denkt immer so „out of the box“.

Wie empfindest du denn jetzt die Stimmung im Haus?

Ich finde es einfach geil, weil es etwas Autarkes hat. Die Leute sind ein bisschen wie Selbstversorger. Das ist natürlich sehr hoch gegriffen, aber man hat eine gemeinsame Küche, ein gemeinsames Musikstudio, ein gemeinsames Fitnessstudio und so weiter. Ich bin sofort Fan von dem Projekt geworden, weil ich dachte: „Hey, man kommt nicht nur in eine Stadt, um da zu studieren, sondern um direkt Gleichgesinnte zu finden“.

Hast du selbst schon mal Erfahrungen in einer WG gemacht? 

Ja, als Musiker habe ich ein Künstlerleben durch und durch geführt. Ich habe immer wieder mit anderen Künstlern zusammen gewohnt, mich ausgetauscht, Musik und Alben gemacht. Allerdings die Größe der WG, so wie bei euch – das hatte ich nicht. Das waren immer drei, vier Leute, die den gleichen Traum hatten. Ich habe also keine Berührungsängste mit WGs. Im Gegenteil: das ist meistens praktisch. Vor allem, wenn man sich gerade was aufbaut. Da geht es manchmal schneller, wenn man nicht allein ist.

Du hast ja auch dein Musikvideo zusammen mit Brings zu eurem Song „Bunte Brücke“ hier gedreht. Warum hast du dir gedacht, das Haus ist dafür eine gute Location? 

Hier herrscht ein geiler Spirit, der genau in dem Lied beschrieben wird. Hier kommen viele verschiedene Leute zusammen, auch an dem Tag, an dem wir gedreht haben. Manche haben dann mitmusiziert und wir haben zusammen gegessen. Es war genau dieser Spirit, den ich in dem Musikvideo haben wollte. Und wir haben ja sogar auch die Großmeister von Brings total überzeugt von unserem Projekt.

Was haben die denn gesagt, als sie das erste Mal in den Innenhof gekommen sind?

Das ist immer das Gleiche… du versuchst, den Leuten vorher gut zu beschreiben, was sie hier erwartet. Da denken viele erstmal an ein typisches Studentenwohnheim. Aber wenn die Leute hier reinkommen, verlieben sie sich. 

Für das Format „Kurzstrecke“ vom SWR hast du Pierre M. Krause durchs Haus geführt. Warum hast du dich dafür entschieden? 

Als wir darüber geredet haben, wo wir hin können, dachte ich mir: „Ey, den musst du doch mal von diesem Haus überzeugen”. Erstmal haben alle voll lange Gesichter gemacht, weil “Studentenwohnheim” erstmal nach nichts Besonderem klingt. Aber als er dann da war, war er total begeistert. 

Du hast Pierre ja auch das Kino unten gezeigt. Du meintest da, dass du dir vorstellen könntest, hier mal was drin zu feiern…

Ja, ich hatte vor, da eine Release-Party zu machen. Das hat damals leider nicht gepasst. Aber es wird der Punkt kommen, wo wir ein Event dort machen werden. Da bin ich mir sicher.

Danach hast du Pierre noch Ehrenfeld gezeigt. Was verbindest du persönlich mit dem Veedel?

Ehrenfeld ist für mich der Puls von Köln. Es ist ein Viertel, was ich total liebe, weil es zeigt, was Köln verbindet: die Menschen, das Essen… Ich liebe es, durch Ehrenfeld zu gehen. Es ist einer der schönsten Dinge in Köln.

Wie glaubst du, kann sich das Wohnprojekt hier weiterentwickeln? 

Wenn es den Bewohnern gefällt, würden wir versuchen, das Modell in anderen Städten oder Stadtteilen auch umzusetzen. Es muss aber immer so sein, dass es allen Beteiligten gefällt. Dann macht das natürlich doppelt Spaß.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert